An allen unseren sechs Klinikstandorten in Baden-Württemberg haben wir am 1. Januar 2009 ein wissenschaftliches Großprojekt gestartet für die Phase C (siehe Phasenmodell) und am 1. Januar 2010 für die Phase D: das Assessment der Kliniken Schmieder - AKS. Die Patient:innen unterziehen sich seither einer intensiven und ausführlichen Messmethodik. Mitarbeitende aus verschiedenen Berufsgruppen sind daran beteiligt, haben sich ausführlich mit der Entwicklung von Methodenfragen befasst, führen Messungen durch und erheben Daten.
Bei allen unserer Patient:innen erfolgt ein Eingangs- und Ausgangsassessment (Assessment = Beurteilung, Einschätzung). Dabei werden Alltagsaktivitäten in der Pflege und den Therapiedisziplinen Physiotherapie, Ergotherapie, Neuropsychologie und Sprachtherapie bewertet. Die gesamten Untersuchungen beziehen sich auf 50 Messbereiche (siehe Abbildung). Unsere IT-Abteilung programmierte hierfür eigens ein Auswertungsportal mit Einbindung an das Klinik-Informationssystem und das Controlling prüft in regelmäßigen Intervallen die Vollständigkeit der Daten.
Grundlage unseres AKS-Verfahrens ist die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit), die von der Weltgesundheitsorganisation WHO entwickelt wurde, um die Folgen z.B. einer neurologischen Erkrankung für alle Lebensbereiche zu dokumentieren.
Das Assessment ist nicht nur ein geeignetes Instrumentarium, um Therapiefortschritte detailliert abzubilden, es ist zudem das einzige gesamthafte Verfahren derzeit in der Bundesrepublik, das den Rehabilitationsprozess umfänglich aus mehreren Perspektiven darstellt und beurteilt. Bei der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation (DGNR), der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und Klinische Neurorehabilitation e.V. (DGNKN), den Rehawissenschaftlichen Kolloquien der Deutschen Rentenversicherung Bund in Münster und Leipzig und auf vielen weiteren Vorträgen konnten wir bereits die Ergebnisse unseres Verfahrens vorstellen.