Die Behandlung querschnittgelähmter Patienten unterscheidet sich grundlegend von der Therapie anderer
zentraler Lähmungsbilder. Im Falle von komplett Gelähmten steht nicht nur die Wiederherstellung gestörter
Motorik im Vordergrund, sondern vor allem das Erlernen neuer Bewegungsmuster. Dieser Kurs soll allen Behandelnden nicht nur das nötige theoretische Wissen über die speziellen pathophysiologischen Grundlagen und ihre Auswirkungen vermitteln, sondern vor
allem auch praktische Handlungskompetenzen. Dazu gehört insbesondere die Fähigkeit, Transfertechniken
individuell auf den Betroffenen zuzuschneiden und zu vermitteln. Zentrales Ziel der Therapie ist nicht die
Behebung der funktionellen Störung. Vielmehr geht es darum, den Patienten in die Lage zu versetzen, sein
Leben bestmöglich selbstständig zu gestalten. Deswegen werden Transfers wie etwa vom Bett in
den Rollstuhl, vom Rollstuhl auf die Toilette oder das Umsetzen in ein Auto und das Verladen des Rollstuhls unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lähmungshöhen erarbeitet. Darüber hinaus sollen Therapieformen vor dem Hintergrund der evidenzbasierten
Medizin kritisch diskutiert und ein Ausblick auf Zukunftsperspektiven der Paraplegiologie gegeben werden.
Schwerpunkte:
- Einführung in die Pathologie und Symptomatologie
- Therapierelevante Problematiken wie Spastik, Decubital Ulcera, Vegetative Symptome
- Therapeutische Ansätze und deren Bewertung
- Bewegungsübergänge und Transfers
- Trainingstherapie und Lokomotionstraining