Physiotherapie

Motorische Therapie

Physiotherapie

Mit Physiotherapie ist beinahe jeder schon einmal in Berührung gekommen. Ob Verspannungen bei Schreibtischarbeit oder Verletzungen nach Unfällen. In allen Fällen geht es um die Wiederherstellung der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers. Gerade in der Neurologie gibt es viele Krankheitsbilder, die von Physiotherapie profitieren können. Die Halbseitenlähmung nach Schlaganfall, Bewegungsarmut bei Morbus Parkinson oder auch die Muskelschwäche durch Multiple Sklerose gehören dazu.

Der Begriff Physiotherapie kommt aus dem Griechischen. „Physis“ heißt „Natur“ während „Therapeia“ soviel wie „Dienen“ und „Behandlung“ bedeutet.

Physiotherapie ist ein Oberbegriff, der die Bereiche Krankengymnastik und Physikalische Therapie zusammenfasst. Während die Krankengymnastik den Physiotherapeuten vorbehalten ist, wird die Physikalische Therapie gleichermaßen von Masseuren und Physiotherapeuten erbracht. Die Physiotherapie wird in aktive und passive Therapie unterteilt: Im Gegensatz zur passiven Therapie, bei der der Patient behandelt wird, übernimmt er bei der aktiven Therapie eine aktive Rolle, in dem er selbsttätig Bewegungen und Handlungen ausführt. Heute steht Aktivität und handlung in der Rehabilitation im Vordergrund.

Der englische Fachausdruck für Physiotherapie heißt „physical therapy“ und sollte unterschieden werden von oben genannter Physikalischer Therapie, einem Teilbereich der Physiotherapie. Diese beinhaltet Methoden, die auf physikalischen Prinzipien beruhen wie Wärme, Licht, Wasser oder Massage.

Am Anfang der Behandlung steht die genaue Erfassung der Funktionsminderungen oder -ausfälle mittels Funktionsdiagnostik und Befundung. Sie ist Voraussetzung für die Formulierung der Therapieziele und Festlegung der Behandlungsschritte.

Grundlage jeder physiotherapeutischen Behandlung ist der Physiotherapeutische Befund, auf den sich aktive und passive Maßnahmen stützen. Vier Bereiche werden unterschieden:

  • Lagewechsel und Bewegungsübergänge
  • Fortbewegung
  • Hand- und Armfunktionen
  • Beibehalten von Körperpositionen

Übrigens wird die Notwendigkeit der Physiotherapie ausschließlich durch Ärzte festgestellt und im klinischen Bereich direkt verordnet, außerhalb geschieht dies durch Rezept.

Eine Vielzahl an Methoden kommt in der Physiotherapie zum Einsatz. Je nach Krankheitsbild wird die Physiotherapie durch Geräte wie Laufband oder durch Medizinische Trainingstherapie ergänzt. Auch Physikalische Therapien wie Bäder, Massagen oder Lymphdrainage werden angewandt. Immer wichtiger wird es, spezifische Gruppenangebote zu schaffen, da sich gezeigt hat wie wertvoll Gruppentherapie für das motorische Lernen ist.

Im Einzelnen kommen folgende physiotherapeutische Methoden bei den Kliniken Schmieder zum Einsatz:

  • Physiotherapie
  • Alltagsorientierte Therapie
  • Gangtraining
  • Laufbandtherapie
  • Medizinische Trainingstherapie
  • Wassertherapien
  • Alltagsorientierte Gruppentherapien
  • Manuelle Therapie
  • Orthopädische Hilfsmittelversorgung
  • Kontrakturbehandlung
  • Serielles Gipsen
  • Elektrostimulation
  • Bewegungstrainer
  • Stehtrainer
  • Automatisiertes Gangtraining mit Lokohelp
  • Feedback-gestütztes Gleichgewichtstraining – Balo
  • Vector: Sensorgesteuertes Gangsystem
  • Physikalische Therapie (Bäder, Massagen, Elektrotherapie, Lymphdrainage)

Die Physiotherapie erarbeitet gemeinsam mit den Patienten und deren Angehörigen den Hilfsmittelbedarf z. B. Rollstühle, Gehhilfen  oder auch Schienen. Die Erprobung des Hilfsmittels ist ebenfalls Bestandteil der Therapie.

Die Physiotherapie hat das Ziel, die Bewegungsfähigkeit des menschlichen Körpers zu erhalten bzw. zu verbessern. Im selben Zug geht es um die Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Körpers. Eines der wichtigsten Ziele der Physiotherapie in der Neurologie ist das Gehen oder bei schwer betroffenen Patienten das Training von Transfers z.B. vom Bett in den Rollstuhl und das Stehen auch mit Hilfsmittel bzw. einem Stehtisch.

Ziel der Physiotherapie in der Neurologie ist es, die Teilhabe der Patienten durch Steigerung der Mobilität zu verbessern. Dies kann auch sicherer Einsatz des Rollstuhls als Fortbewegungsmittels sein. Ein Ziel kann auch sein, Schmerzfreiheit oder-reduktion zu erreichen.

Das Erreichen von möglichst großer Gangsicherheit bzw. Mobilität, mit und ohne Hilfsperson, im häuslichen Umfeld oder gerade auch außerhäuslich ist ein elementarer Bestandteil der Physiotherapie in der Neurologie.

Kontakt