Kontakt Neurokognitive Spezialstation
Michael Brzesowsky
Sozialdienst
Das Behandlungskonzept der Spezialabteilung basiert auf einem milieutherapeutischen Ansatz und ist an die Bedürfnisse der Patient:innen der Phase C angepasst.
Die Behandlung kognitiver Störungen nach Hirnschädigung unterschiedlicher Ätiologien (=Ursachen) wie z.B. Schädelhirntraumata, Schlaganfälle, Hypoxien, entzündliche Prozesse, Stoffwechselstörungen, Tumore und neurodegenerativen Erkrankungen, steht hier im Vordergrund. Dies betrifft in erster Linie alltagsrelevante Defizite der Gedächtnisleistungen und der Orientierung – des Weiteren aber auch Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit und der Sprache sowie der Eigenstrukturierung, der Handlungsfähigkeit und des Verhaltens. Begleitend wird Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung gewährleistet.
Ziel des Rehabilitationsaufenthaltes ist es, die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern, Alltagskompetenzen zu fördern, vorhandene Fähigkeiten zu stabilisieren, Alltagsstrukturen zu installieren, Selbständigkeit im Alltag zu erreichen und Eigenverantwortlichkeit zu gewinnen. Dadurch wird sowohl die Lebensqualität als auch die Teilhabe am sozialen Leben gefördert.
Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des Behandlungskonzeptes ist ein interdisziplinäres Team. Es besteht aus:
Die Therapien finden auf der Abteilung und außerhalb statt. Die Räume der Abteilung (Zimmer der Patient:innen, Ess- und Aufenthaltsraum, Therapieräume, Flur) sind so gestaltet, dass eine wohnliche und häusliche Atmosphäre besteht.
Die Außenorientierung erfolgt schrittweise, damit die Patient:innen Selbstvertrauen entwickeln können und dabei auch lernen, ihre Kompensationsstrategien einzusetzen.
Die Patient:innen haben zudem die Möglichkeit, an hauswirtschaftlichen Therapieangeboten teilzunehmen und werden von festen Bezugspersonen (Pflegepersonal und Therapeut:innen) bei den Aktivitäten des täglichen Lebens unterstützt und begleitet. Der Therapieplan bietet ein hohes Maß an Struktur und Transparenz. Das selbstständige Führen des Patient:innentagebuches ist ein zentraler Therapiebaustein zur Orientierung (örtlich, zeitlich, persönlich) und dient als externe Gedächtnishilfe.
Behandlung in der Phase B: Für Patient:innen mit schweren beaufsichtigungspflichtigen Orientierungs- und Verhaltensstörungen besteht die Möglichkeit einer Behandlung auf einer codegesicherten neurokognitiven Spezialstation der Phase B. Diese Behandlung erfolgt aufgrund des höheren Therapie- und Aufsichtsbedarfs in der neurologischen Phase B.
Der strukturierte Rehabilitationsalltag ist an ein Wohngruppenkonzept mit häuslichen Abläufen angelehnt und wird von den Patient:innen mitgestaltet und mitbestimmt. Hierbei werden Kompetenzen und Ressourcen jedes Einzelnen berücksichtigt und genutzt. Die Größe der Station mit ca. 12 Patient:innen ermöglicht den Betroffenen eine bessere Orientierung, sorgt für Sicherheit, erlaubt soziale Kontakte und bietet dennoch Raum für die notwendige Privatsphäre.