MS-Rehabilitationszentrum
Seit 2006 sind die Kliniken Schmieder Konstanz als MS-Rehabilitationszentrum von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zertifiziert.
Die Kliniken Schmieder Konstanz sind auf die Behandlung von Multipler Sklerose spezialisiert. Seit Oktober 2006 besitzen wir das Zertifikat der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), die die Klinik als „MS-Rehabilitationszentrum“ ausgezeichnet hat. Wir erfüllen damit die strengen Kriterien des Bundesverbandes und bieten die geforderten hohen Qualitätsstandards in Ausstattung, Dokumentation und Therapie.
Multiple Sklerose, eine entzündliche Krankheit des Nervensystems, bei der Sehstörungen, Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen u.a. auftreten können, ist nicht heilbar. Progression und Auswirkungen lassen sich jedoch begrenzen, wenn frühzeitig mit der Therapie begonnen wird und auch kognitive Defizite wie Aufmerksamkeitsstörungen, eine ungewöhnlich schnelle Ermüdbarkeit (Fatigue), Spastik und begleitend auftretende psychiatrische Erkrankungen behandelt werden. Durch den hohen Anteil an MS-Patient:innen – jährlich rund 20 Prozent der Patient:innen in Konstanz – hat sich bei Ärztlichem Dienst, Therapeut:innen und in der Pflege eine große Kompetenz entwickelt, den Bedürfnissen der Patient:innen gerecht zu werden. Um diese Kompetenz zu erweitern und zu verbessern, führen wir regelmäßige Fachveranstaltungen und Schulungen der Mitarbeitenden durch. Vor allem ist es uns aber auch ein ernstes Anliegen, die Patient:innen über wesentliche Grundzüge der Erkrankung und ihrer Therapiemöglichkeiten zu informieren. Sie sollen über Therapien informiert werden und an Entscheidungen kompetent teilnehmen können.
Die Kliniken Schmieder Konstanz besitzen ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten zur Behandlung von MS. Dazu gehören die bildgebende Diagnostik (MRT), ein enger Austausch mit der Akutneurologie in Allensbach sowie eigene Forschungsprojekte im Lurija Institut. Im therapeutischen Bereich spielt neben medikamentösen Maßnahmen und der symptomatischen Behandlung die Krankengymnastik eine große Rolle. Sie bringt für viele Patient:innen spürbare Erleichterungen.
Ein weiteres Therapieangebot ist von wesentlicher Bedeutung. Bei rund 80 Prozent der MS-Patient:innen treten begleitend psychiatrische Erkrankungen auf. Mit unserer Spezialabteilung „Psychotherapeutische Neurologie“ können wir diese Störungen, meist Depressionen, behandeln. Hinzu kommt die Berufstherapie mit kognitivem Schwerpunkt, die Patient:innen bei der Reintegration ins Erwerbsleben unterstützt.
Die Klinikarchitektur leistet ebenfalls ihren Beitrag. Sie lässt einen problemlosen Klinikalltag für Rollstuhlfahrer:innen und Menschen mit Behinderung zu. Aufzüge, weite Flure, stufenlose Therapieräume, eine Parkanlage, die direkt ans Bodenseeufer grenzt – das alles fördert den Rehabilitationserfolg. Kurzum, die DMSG fasst es in ihrem Zertifikat mit den Worten zusammen: „MS-Erkrankte können sicher sein, hier das für sie optimale, kompetente Angebot zur akuten und rehabilitativen Versorgung zu finden.“
Qualifikationen:
Facharzt für Neurologie, Nervenheilkunde, Rehabilitationswesen, Sozialmedizin
Tätigkeitsschwerpunkte:
Rehabilitation von Patient:innen mit und nach Hirninfarkten, Multiple Sklerose, Schädelhirntrauma, Hirnentzündungen und Hirntumoren; Förderung ganzheitlicher Aspekte in der Rehabilitation, Entwicklung motorischer Rehabilitation entsprechend evidenzbasierter Kriterien
Forschungsbereiche:
Schwerpunkt sind funktionell bildgebende Untersuchungen in der Rehabilitation, diese anzuwenden und nutzbar zu machen; Untersuchungen zur Neuroplastizität nach Hirninfarkten, therapeutische Effekte auf die funktionelle Organisation des Gehirns (z.B. nach Taub-Training oder nach videobasierter Therapie); Studien zu hirnorganischem Korrelat für Fatigue bei Multipler Sklerose
Verbandstätigkeit:
Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation (DGNR), Leiter der Kommission zur Entwicklung von Leitlinien für die DGNR, Schriftleiter der Fachzeitschrift „Neurologie und Rehabilitation", Ärztlicher Beirat AMSEL
Publikationen (Aktuelle Auswahl):
Marquardt MK, Cohen A-L, Gollwitzer PM, Dettmers C: If-Then Planning Helps Using of the Impaired Arm in Patients with Hemiparesis. Neural Repair and Neurorehabilitation, 2017, DOI 10.3233/RNN-170748
Braun N, Kranczioch C, Liepert J, Dettmers C, Zich C, Büsching I, Debener S : Motor imagery impairment in post-acute stroke patients. Neuroplasticity, 2017, https://doi.org/10.1155/2017/4653256
Spiteri S, Hassa T, Claros-Salinas D, Dettmers C, Schoenfeld MA: Neural correlates of task-dependent and independent fatigue components in patients with Multiple Sclerosis. MSJ, 2017, doi.org/10.1177/1352458517743090
Hoffmann, J, Bareuther L, Schmidt R, Dettmers C: The relation between memory and decision-making competence in multiple sclerosis patients. MSJ, 2019, accepted
Schueler J, Wolff W, Dettmers C: Exercise in MS: Knowing is not enough - The crucial role of intention formation and intention realization. Frontiers in Neurology, 2018
Broscheid KC1 Dettmers C, Vieten M: Is the Limit-Cycle-Attractor an (almost) invariable characteristic in human walking? Gait Posture. 2018 Jun;63:242-247. doi: 10.1016/j.gaitpost.2018.05.015.
Schmidt R, Piliavska K , Maier-Ring D, Klaasen van Husen D, Dettmers C: Psychotherapie in der neurologischen Rehabilitation. Akt. Neurologie; 2017; 44: 578-585
Gütler R, Claros-Salinas D, Nutz D, Dettmers C: Rehabilitation ist ein essentieller Bestandteil in der Versorgung von MS-Patienten. Neurotransmitter, 2017; 28: 22-28
Spiteri S, Sehle A, Claros-Salinas D, Broscheid K-C, Vieten M, Dettmers C: Objektivierung von Fatigability bei Patienten mit Multipler Sklerose. Ärztliche Praxis Neurologie Psychiatrie. 2017 (2): 24-27
Dettmers C, Sehle A, Broscheid K-C, Vieten M: Laufbandanalyse zur Objektivierung motorischer Erschöpfbarkeit (Fatigability) bei Multipler Sklerose. Neuro aktuell 8/2017: 12-16
Schmidt R, Piliavska K, Trier C, Dettmers C: Die integrierte Behandlung funktioneller neurologischer Lähmungen. neuroreha 2018; 10: 77-82
Dettmers C, DeLuca J: Fatigue in Multiple Sclerosis. Frontiers in Neurology. 2016: DOI 10.3389/978-2-88919-763-7.
Ludwig L, Kuderer B, Dettmers C: Volitionale Schulungsstrategien in der neurologischen Rehabilitation zur Förderung des Walking-Trainings – eine Pilotstudie. In: Neurol Rehabil. 2016, 22: 43-53.
Dettmers C, Riegger M, Müller O, Vieten M: Fatigability assessment using the fatigue index Kliniken Schmieder (FKS) is not compromised by depression. In: Health. 2016, 8: 1485-1494.
Dettmers C, Braun N, Büsching I, Hassa T, Debener S, Liepert J: Neurofeedback-gestütztes Bewegungsvorstellungstraining zur Rehabilitation nach einem Schlaganfall. In: Der Nervenarzt. 2016, 87: 1074-1081.
Seit 2006 sind die Kliniken Schmieder Konstanz als MS-Rehabilitationszentrum von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zertifiziert.