Post/Long Covid-Rehabilitation

Tagesklinik Stuttgart

Phase D ganztägig ambulant

Post/Long Covid-Rehabilitationsprogramm

Nach einer COVID-19-Erkrankung dauern häufig multivariante Symptome an, die die Lunge, das Herz-Kreislaufsystem, das Zentrale und Periphere Nervensystem und die Muskulatur beeinträchtigen. Es zeigen sich zum Teil kombiniert komplexe muskuläre, kardiopulmonale, psychische, kognitive und auch fokal neurologische Defizite. Häufig beschrieben ist eine anhaltende körperliche und kognitive Belastungsminderung im Sinne einer Fatigue sowie psycho-emotionale Störungen.

Bei dieser Symptomatik ist ein multiprofessionelles Therapiesetting gefragt. In der ganztägig ambulanten neurologischen Rehabilitation wird von jeher eine multiprofessionell-interdisziplinäre und individuell abgestimmte Komplextherapie angeboten mit der Behandlung durch Physio-/Sporttherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen, Psycholog:innen und Neuropsycholog:innen, Berufstherapeut:innen; physikalischen Anwendungen sowie die Beratung durch Sozialarbeiter:innen runden die Komplextherapie ab. Dies alles geschieht unter fachärztlicher Supervision und Leitung.

Für die Bedürfnisse von Patient:innen nach einer COVID-19-Erkrankung wird unser Therapieangebot sinnvoll angepasst und um spezifische Behandlungen (z.B. Atemtherapie) erweitert. Vorausgesetzt für eine ganztägig ambulante Rehabilitation ist eine ausreichende kardiopulmonale und allgemein körperliche Belastungsfähigkeit.

Die Anreise sollte mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit Angehörigen möglich sein, nur nach Absprache können Patient:innen aus dem Stuttgarter Raum mit dem hauseigenen Fahrdienst abgeholt werden.

Unsere strikt einzuhaltenden Hygienerichtlinien:

  • Tragen von FFP2 Masken sowohl von Patient:innen wie auch Therapeut:innen (werden zur Verfügung gestellt), regelmäßiger Schulung von Patient:innen und Mitarbeiter:innen bzgl. Hygienemaßnahmen
  • Überwachung der Einhaltung der Abstände (mindestens 1.5 m), entsprechendes Raumkonzept und Wegausrichtung, regelmäßige Belüftung der Räumlichkeiten
  • Tägl. Kontrolle der Mitarbeiter:innen und Patient:innen auf COVID-verdächtige Symptome einschließlich Temperaturmessung
  • 2 x wöchentlich COVID-Antigen-Schnelltests bei Patient:innen und Mitarbeiter:innen

Angebot einer interdisziplinären, individuell abgestimmte Komplextherapie im ganztägig ambulanten neurologischen Rehabilitationssetting angepasst an Störungsmuster von erkrankten Patient:innen :

  • In Einzelbehandlungen und Therapien im störungsspezifischem Gruppensetting
  • Einsatz von Assessments zur Dokumentation des Ist-Zustandes bei Beginn der Rehabilitation und bei Abschluss in allen therapeutischen Abteilungen
Physio-/sporttherapeutische Behandlungen
  • Anwendung eines erarbeiteten Standards „Atemtherapie“ von Physiotherapie und Logopädie, dabei vor allem:
    • Atemmuskeltraining und Erlernen von fördernden/unterstützenden Atemtechniken
    • Einsatz von Hilfsmitteln zur Verbesserung der inspirator./expirator.-Funktion
    • Unterstützung Lockerung von bronchialen Sekreten/Sekretolyse
    • Husten-/Zwerchfelltraining, Einsatz Lippenbremse
    • Dehnung und Mobilisierung der Thorax/Rumpfmuskulatur
    • Erarbeiten von Eigenübungen/-training
    • Individuell zugeschnittene variable Ausdauertrainingsformen (bedarfsweise Überprüfung der Oxygenierung)
    • abhängig von der Belastbarkeit: Intervalltraining/kontinuierliches aufbauendes Training
    • Individuell zugeschnittenes Krafttraining bei immobilitätsbedingter Muskeldysfunktion mit kontinuierlicher Anpassung Trainingszeit und -widerstand
    • Vibrationstraining zur Förderung der muskulären Leistungsfähigkeit
    • Spezifischer Muskel-/Koordinationsaufbau sowie Förderung der Mobilität und Bewegungsfähigkeit bei fokalen neurologischen Defiziten, ggf. Wegetraining
Logopädische Behandlungen
  • Individuell angepasste Sprechtherapie mit Diagnostik und Übungen zur Atmung, Stimmgebung, Artikulation und Prosodie
  • Individuell angepasste Schlucktherapie mit Überprüfung der Schluckfunktion, Übungen zur Verbesserung des Schluckaktes sowie bei Bedarf Kostanpassung/-aufbau
  • Spezifische logopädische Behandlung bei fokalen neurologischen Defiziten (Aphasie, HN-Paresen)
Ergotherapeutische Behandlungen
  • Individuell an die Befindlichkeit und das Störungsmuster angepasstes Alltags-/Einkaufs-/Wege-/Haushaltstraining
  • Förderung der Kraft und Ausdauer der oberen Extremitäten und der Rumpf-/Thorax-Muskulatur
  • Dehnung, Lockerung und Mobilisierung Schulter-Nacken-Rumpfmuskulatur
  • Kraft-/Ausdauertraining, z.B. im Belastungs-Werken
  • Behandlung von priopriozeptiven Defiziten
  • Spezifischer Muskel-/Koordinationsaufbau mit Förderung Arm-Handeinsatz, Praxietraining bei fokalen neurologischen Defiziten
Psychologische/psychotherapeutische Behandlungen, Sozialdienstberatung
  • zur Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung (Umgang mit den individuellen Erfahrungen – Isolation/Quarantäne, Ängste, Einsamkeit)
  • Einführen und Erlernen von Stressbewältigungs-, Entspannungsverfahren
  • Ressourcenaktivierung, Wiederaufbau Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
  • Umgang mit einer Fatigue-Symptomatik
  • Umgang mit Sorgen in Bezug auf die Zukunft
  • Emotionale Entlastung, Beratung bei Problemen im sozialen Umfeld
  • Einsatz von psychoedukativen Maßnahmen und psychosozialer Unterstützung
Neuropsychologische/berufstherapeutische Behandlungen
  • Symptomorientierte Testung zur Darstellung des kognitiven Leistungsprofils
  • Spezifische kognitive Therapie mit
    • Rückmeldung von Defiziten,
    • Aufzeigen von Ressourcen,
    • Erarbeiten von fördernden und aufbauenden Maßnahmen bzgl. kognitver Fähigkeiten
    • Erlernen und Erarbeiten von ressourcenorientiertem und pausenstrukturierem Arbeiten, Gegensteuerung einer Fatigue-Symptomatik
    • Kennenlernen und Einsatz von Kompensationsstrategien
    • spezifische kognitives Training mit individuell Bezug  auf beruflich geforderte Kompetenzen
Medizinisch-ärztliche Behandlungsmaßnahmen
  • Überwachung und Kontrolle der Vitalparameter einschließlich Kontrolle Oxygenierung mit Messung O2-Sättigung
  • mögliche Zusatzuntersuchungen: EKG, Labor, Sonographie Abdomen/Cor/Gefäße, Langzeit-EKG und -RR, Belastungs-EKG
  • Ärztliche Beratung und Aufklärung bezüglich Erkrankung und Erkrankungsfolgen, durch Fachärzt:innen für Neurologie, Innere Medizin, Psychiatrie und Physikalische und Rehabilitative Medizin
  • Individuell Integration in ein umfangreiches Schulungs-/Edukations-Seminarangebot
  • Überwachung des interdisziplinär gesteuerten Rehabilitationsverlauf mit teilhabeorientierter Zielsetzung
  • Zusammenfassung der durch die Rehabilitation erreichten Belastungs-/Leistungsfähigkeit im privaten und beruflichen Kontext mit weiteren Empfehlungen und Vorschlägen zum weiteren Procedere

Ärztliche Leitung Tagesklinik

Dr. med. Erika Sauer
Sekretariat: Erika Deplewski
Tel.: 0711 6140-500
Zur Person Dr. med. Erika Sauer

Qualifikationen:
Fachärztin für Neurologie und Innere Medizin, Zusatzbezeichnungen in der Sozialmedizin, Rehabilitationsmedizin, Geriatrie und Psychotherapie, Fachkunde Verkehrsmedizin und Notfallmedizin, B-Diplom für Akupunktur, Ausbildungsberechtigung für Sozialmedizin (voll) und Rehabilitationsmedizin (6 Monate).

Tätigkeitsschwerpunkte:
beruflich orientierte Rehabilitation mit Ziel der beruflichen Reintegration, ärztlich/ psychotherapeutisch orientierte Betreuung der Patienten, Beratung und Behandlung von internistischen Begleiterkrankungen

Kontakt
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