Spiegeltherapie

Einführung

Das Prinzip der Spiegeltherapie basiert auf visuellen Reizen. Ein Spiegel wird vor einem sitzenden Patienten auf Höhe der Körpermitte platziert, so dass Bewegungen des gesunden Armes durch den Blick in den Spiegel seitenverkehrt als Bewegungen des betroffenen Armes wahrgenommen werden. Der betroffene Arm liegt hierbei hinter dem Spiegel, der nicht betroffene Arm führt vor dem Spiegel Bewegungsaufgaben durch.

Dadurch ergibt sich die gewünschte optische Illusion: Für den Patienten entsteht sozusagen der Eindruck, dass sich der betroffene Arm bewegt. Über die optische Bewegungsillusion via Therapiespiegel stimuliert und aktiviert der Patient seine visuomotorischen Hirnareale.

Therapieaufbau und Ablauf
Der Spiegel wird in der Körpermitte des Betroffenen auf einem Tisch platziert und die geschwächte Körperpartie hinter dem Spiegel gelagert. Der Patient schaut in den Spiegel und sieht das Spiegelbild der nicht betroffenen Seite. Dies soll bei dem Betroffenen den Eindruck erwecken, dass es sich bei dem Spiegelbild um die betroffene Körperhälfte handele. Die Spiegelgröße soll keinen Blick auf die andere Körperseite ermöglichen und größere Bewegungsabläufe gut sichtbar machen. Eine gute Standfestigkeit des Spiegels ist ebenfalls von enormer Wichtigkeit.

Im Rahmen verschiedener Studien hat sich gezeigt, dass halbseitige Armparesen, Schwellungen und Schmerzen der Hand sowie halbseitige Wahrnehmungsdefizite durch die Spiegeltherapie erfolgreich therapiert werden können.

Quellen: Dohle, C. et al. (2005): Grundlagen und Anwendung des Spiegeltrainings