Therapieinnovationen

Weiterentwicklung der Therapiemethoden

Therapieinnovationen

Alles unterliegt dem Diktum des Fortschritts. Die Kliniken Schmieder arbeiten mit großer Innovationskraft an der Weiterentwicklung der Therapiemethoden in der Physio-, Ergo- und Sprachtherapie sowie in der Neuropsychologie.

Innovativ kann ein Unternehmen nur dann sein, wenn es Wissen und Leidenschaft verbindet. Beides findet sich bei den Kliniken Schmieder. Therapiestandards bieten eine gute Grundlage, doch unser Anspruch ist es, Patient:innen mehr zu bieten. Hier finden Sie einige Beispiele.

Physiotherapie

Hocheffizientes Training durch neue Gangtrainer
Seit 2019 steht der Physiotherapie ein Lyra Gangtrainer zur Behandlung von Patient:innen, die das Gehen wieder erlernen möchten, zur Verfügung. Das Gerät ermöglicht Patient:innen durch die schrittweise Anpassung der Trainingsparameter ein hocheffektives Training. Weitere Vorteile sind: eine einfache Handhabung, Zeitersparnis und damit eine große Erleichterung in der therapeutischen Arbeit. Die Neuanschaffung zeigt: die Kliniken Schmieder setzen auf modernste Gerätetechnik und garantieren eine leitliniengerechte und zukunftsorientierte Behandlung der Patient:innen.

Von der Leitlinie zur Praxis
Es existieren eine Reihe qualitativ hochwertiger Leitlinien für die Physiotherapie innerhalb der Neurologie. Allerdings sind diese in vielen neurologischen Rehabilitationskliniken nicht bekannt und werden in der Praxis noch viel zu selten angewandt. Um die Einhaltung der Leitlinien in den Kliniken Schmieder zu sichern, wurden die wichtigsten Empfehlungen zum Wiedererlernen des Gehens und zur Verbesserung der Gehfähigkeit bei den Erkrankungen Schlaganfall, Multiple Sklerose und Parkinson in einem „Standard Gangtraining“ zusammengefasst, veröffentlicht und sämtliche Therapeut:innen an allen Standorten intensiv geschult.

4 km/h bei
100 Schritten pro Minute –
der schnellste Endeffektor-Gangtrainer auf dem Markt

Bis zu 20-fach höhere Anzahl an Wiederholungen als bei Laufband- oder manuellem Gangtraining möglich

 

4 von 5 Patient:innen,
die zuvor gehunfähig waren, sind nach ihrem Aufenthalt in den Kliniken Schmieder wieder gehfähig.

Ergotherapie

Mit der Etablierung neuer Gruppen für Patient:innen der Phase D konnte ein Angebot, vor allem für Patient:innen der Deutschen Rentenversicherung, geschaffen werden, das die bisherigen Therapiemöglichkeiten sinnvoll ergänzt. Hierzu zählen das Belastungswerken, bei dem die Patient:innen körperlich und mental auf beruflicher Ebene herausgefordert werden, und die Arm-Hand-Kraftgruppe, bei der Ausdauer und Kraft in der oberen Extremität gezielt, hoch repetitiv trainiert werden.

In 2019 wurden alle Gruppenprofile überarbeitet, Therapieinhalte und Abläufe klarer definiert sowie ein Leitfaden für verschiedene Behandlungsbereiche entwickelt. Hierzu zählt auch die Etablierung von Verordnungsempfehlungen für Ergotherapeut:innen, die zukünftig die Grundlage für die Entwicklung weiterer Therapiepfade sein werden. Patient:innen in der Frührehabilitation profitieren von einem Arm- Gerätetraining, das zunächst in Stuttgart-Gerlingen und Heidelberg realisiert wurde und nun auch in Allensbach eingesetzt wird. Hier kommt das Pablo-System in der Hand-Arm-Rehabilitation zum Einsatz, das bei unseren Patient:innen großen Anklang findet. Zukünftig soll es auch interdisziplinär mit einem Zusatzmodul in der Physiotherapie genutzt werden.

 

8 von 10 Patient:innen
können sich nach ihrer Rehabilitation wieder selbstständig
ankleiden.

Sprachtherapie

Objektivierung der Dysarthriebefundung
Schweregrade von dysarthrischen Sprechstörungen werden mehrheitlich über Schätzskalen erhoben. Die Ergebnisse sind subjektiv. In einem Pilotprojekt in Allensbach nutzen die Kliniken Schmieder ein internetbasiertes Verfahren, das objektivere Ergebnisse in Bezug auf Verständlichkeit, Natürlichkeit, Sprechtempo und kommunikative Effizienz bietet. Das Projekt wird gemeinsam mit der Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie und dem Institut für Phonetik an der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt. Geplant ist die Integration in die alltägliche Diagnostikroutine.

Automatische Spracherkennung
2019 wurde zusammen mit unserem Technik-Kooperationspartner, der Firma TEMA, eine Patient:innen-App entwickelt, die erstmals ein sinnvolles Eigentraining für das Benennen bei Aphasie ermöglicht. Die Patient:innen erhalten ein von Therapeut:innen maßgeschneidertes Übungsprogramm, das sie in Ergänzung zur konventionellen Einzel- und Gruppentherapie als Eigentraining in ihrem Zimmer durchführen können.

Unterstützung der Aphasietherapie durch transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)
Es gibt zahlreiche Hinweise, dass der Einsatz der tDCS während der herkömmlichen Aphasietherapie eine unterstützende Wirkung zeigt und das Therapieergebnis verbessern kann. Die ersten Patient:innen profitieren seit diesem Jahr an unseren Standorten Allensbach, Gailingen und Heidelberg von dieser Methode. Da es sich noch um ein in diesem Therapiegebiet recht junges Verfahren handelt, beteiligen sich die Kliniken Schmieder an der multizentrischen Studie „DC Train Aphasia“ (DFG), um Art, Umfang und Bedingungen der Wirksamkeit wissenschaftlich zu untermauern.

 

3 von 4 Patient:innen
können nach ihrer Rehabilitation bei den Kliniken Schmieder wieder verständlich sprechen.

Neuropsychologie

Belastungstag
Zur Erfassung psycho-physischer Belastbarkeit wurde ein standardisierter Belastungstag entwickelt und evaluiert. Patient:innen durchlaufen über mindestens sechs Stunden verschiedene kognitive und motorische Angebote.

Neues Prioritätenmodell
Studien weisen auf die Notwendigkeit eines unterschiedlichen Vorgehens in der Versorgung akuter gegenüber chronischer Patient:innen hin. Liegt der Erkrankungsbeginn länger zurück, scheinen Patient:innen von einem stark spezifischen, hochfrequenten Therapieangebot zu profitieren. Diesem Umstand trägt der neue Standard zur Steuerung therapeutischer Ressourcen (Prioritätenmodell) Rechnung.

Tablet für Neglectdiagnostik
Kann ein Tablet ein einfaches und schnelles Diagnostikinstrument für das Erfassen von visuell-räumlichen Aufmerksamkeitsstörungen sein? Um dieser Frage nachzugehen, unterstützen die Kliniken Schmieder eine Studie der Universität Tübingen zur tabletgestützten Untersuchung visueller Vernachlässigung einer Raumhälfte.

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