Klinikgründer

Prof. Friedrich Georg Schmieder

Der Klinikgründer Friedrich Georg Schmieder

Pionier der Neurologischen Rehabilitation

Gegründet wurden die Kliniken Schmieder von Dr. med. habil. Friedrich Georg Schmieder, geboren am 24.Juli 1911 in Köln. Er eröffnete am 1.November 1950 eine Privatklinik mit 20 Betten, das „Sanatorium Schloß Rheinburg“ in Gailingen am Hochrhein. Er starb am 2. Februar 1988. Wie kaum ein anderer setzte er sich für die Rehabilitation am Gehirn verletzter oder erkrankter Menschen ein. Für seine herausragenden Verdienste verlieh ihm der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Lothar Späth, 1980 den Titel Professor.

Zitat

Prof. Friedrich Schmieder (1911-1988)

„Die große Chance für die Rehabilitation von Hirnverletzten basiert auf dem Umstand, dass das Gehirn ein hohes Maß von Kompensations- und Ersatzfähigkeiten besitzt."

Seine These
Friedrich Schmieder war leidenschaftlich davon überzeugt, dass das Gehirn Kompensations- und Reorganisationsfähigkeiten besitzt, es also lebenslang anpassungs- und lernfähig ist. Diese Plastizität genannte Fähigkeit des Gehirns ist mittlerweile durch die Wissenschaft bewiesen.

Sein darauf basierendes Therapieangebot wurde zunächst vom Versorgungsamt Südbaden aufgegriffen. Die große Zahl von hirngeschädigten Kriegsverletzten, für die es zuständig war,  hatte einen Rechtsanspruch auf medizinische und berufliche Wiedereingliederungsmaßnahmen, aber Einrichtungen gab es dafür kaum. Dann führte die in den 1950er- und 1960er-Jahren aufgrund der rapid wachsenden Mobilität zunehmende Zahl von Verkehrsunfallverletzten, aber auch der Zunahme von Gefäßerkrankten (Schlaganfall) zu weiteren Rehabilitationsbedürftigen. Die Nachfrage wuchs beständig, die Kliniken ebenso, die anfangs große Skepsis der medizinischen Fachkreise schwand nach und nach.

Zitat

Prof. Friedrich Schmieder (1911-1988)

„Mir kam es darauf an, den Menschen Mut zu machen (…) und ihnen aufzuzeigen, dass es tatsächlich Wege gibt, auch ein geschädigtes Gehirn wieder zu einer genügenden Leistung zu bringen.“

Friedrich Schmieder warb mit nie nachlassendem Engagement für seine Überzeugung bei Mitarbeiter:innen, Fachleuten, Behörden und Kostenträgern. Ebenso wichtig war ihm die Akzeptanz von Hirngeschädigten in den Familien, bei den Arbeitgebern, in der Gesellschaft. Unterstützt wurde er dabei von der Berufsberatungskommission des Landesarbeitsamts Stuttgart, die ab Mitte der 1950er-Jahre regelmäßig mit den Ärzt:innen und Therapeut:innen in Gailingen zusammenkam, um die Rehabilitanden wieder in Arbeit zu bringen.

Vorreiter in der Therapie
Das von Schmieder entwickelte ganzheitliche Therapiekonzept wurde zur Grundlage der Arbeit in den Kliniken Schmieder. Es setzte früh Maßstäbe und wurde zum Modell der in den 1970er-Jahren vielerorts entstehenden neurologischen Rehabilitationseinrichtungen.

Die Kliniken Schmieder waren die ersten, die die berufliche Wiedereingliederung mit der Arbeitstherapie (heute Ergotherapie, Werktherapie und Berufstherapie) anbahnten. Und die neuropsychologische Therapie wurde durch das im filmtherapeutischen Studio der Kliniken produzierte originelle audiovisuelle Programm zum Training von Gedächtnis und Konzentration unterstützt.

Das Neurologische Phasenmodell
Seit den 1950er-Jahren haben die Kliniken Schmieder die einzelnen Behandlungsstufen der Neurologischen Rehabilitation aus der Praxis heraus entwickelt. Heute sind die ihnen entsprechenden Behandlungskonzepte der stationären und ambulanten Neurologischen Rehabilitation im in Deutschland geltenden Phasenmodell formuliert. Es ordnet alle Aspekte der Neurologischen Rehabilitation je nach Schweregrad der Erkrankung den Behandlungsphasen A bis F zu.

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