Werktherapie

Mit den Händen arbeiten

Werktherapie

Einführung

In der Werktherapie werden kreative Techniken erlernt und besondere persönliche Talente und Begabungen genutzt und gefördert. Dabei spielt sozial-kommunikative Interaktion in der Gruppe ein große Rolle. Der kreative Prozess, das Gestalten und sein sinnlich erfahrbares Ergebnis, das geschaffene Produkt, kann den Patient:innen wieder neues Selbstvertrauen schenken und den Glauben in die eigenen Fähigkeiten stärken. Die Entwicklung von Ideen, gemeinsam an etwas zu arbeiten, Erfahrungen auszutauschen, Entscheidungen zu treffen oder auch nach Vorgaben zu arbeiten, vielleicht auch Kompromisse auszuhandeln, das alles trägt dazu bei, sich wieder Leistungsfähigkeit anzueignen.

Dabei verwendet die Werktherapie verschiedensten Materialien, z.B. Holz, Peddigrohr, Ton, Textilien, Papier oder auch Speckstein. Patient:innen werden dazu in Gruppen aufgeteilt und die Therapien werden von Therapeuten betreut und begleitet.

Die unterschiedlichen handwerklichen Techniken und vielfältigen Materialien kommen dabei auch unterschiedlichen Neigungen und Begabungen der Patient:innen entgegen. Spielerische Elemente, Spaß und Freude am Tätigsein sollen ebenfalls wieder erzeugt werden.

An den Standorten Allensbach und Konstanz wird die Werktherapie von Werktherapeut:innen durchgeführt. An den Standorten in Gailingen, Heidelberg und Stuttgart wird die Werktherapie auch von Ergotherapeut:innen angeboten.

Therapeutische Aspekte und Inhalte der Werktherapie zur Förderung und Erhalt ...

  • der Arm-, Hand und Feinmotorik
  • der Handlungsplanung und Durchführung
  • von neurokognitiven Leistungen im Alltag und durch die Aufgabenanforderung des Handwerks/Werkstücks
  • Fördern, Erschließen und Weiterentwickeln von persönlichen Ressourcen
  • Fördern, Erschließen und Weiterentwickeln von sozio-emotionalen Kompetenzen
  • des Selbstwerts durch Produkt- und Ergebnisorientierung

Die therapeutischen Aspekte und Ziele werden durch folgende Techniken geübt:

  • Flechten mit Peddigrohr
  • Malen auf Glas, Seide, Stoff, Reliefs oder Papier
  • Holz- und Motivarbeiten
  • Plastisieren mit Ton
  • Speckstein
  • Makrameeknüpfen
  • Origami/ Papierfalten

Die Durchführung erfolgt als Einzeltherapie in der Gruppe oder als Gruppentherapie. In der Frequenz von 2 bis 4 Einheiten pro Woche. Die Dauer liegt dabei zwischen 45-60 Minuten. Im Gruppentherapiekonzept finden die leistungsfördernden Prinzipien des motorischen Lernens, die Bewegungs- und Handlungsbeobachtung, die Imitation, die Prozess- und Produktorientierung, Entwicklung des Selbstwert, sowie die Förderung von sozio-emotionalen Gruppenprozessen und Gruppendynamiken Anwendung.

Ziel der Werktherapie in der Neurologischen Rehabilitation im Sinne der Teilhabe orientierten Rehabilitation ist der Erwerb und die Ausführung von Handwerk und kreativem künstlerischen Gestalten im Rahmen der spezifischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Patient:innen.

Die selbstbestimmte Teilhabe am Leben sollen dabei durch eine Verbesserung, Wiederherstellung oder Kompensation der beeinträchtigten Fähigkeiten und Funktionen erreicht werden. Das Ziel ist die größtmögliche Selbstständigkeit wieder zu erlangen.

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